Ein harmloser Scherz kann sehr verletzend sein
Eine hämische Beleidigung im Klassen-Chat oder heftige Hasskommentare auf Instagram oder WhatsApp: Cybermobbing entwickelt sich zu einem bedeutenden Problem. Das Verfolgen, Belästigen oder Bedrohen einer Person über digitale Kommunikationsmittel wie Social-Media, E-Mail oder SMS kann gravierende Konsequenzen für die betroffene Person haben. Die langfristigen Auswirkungen für Mobbing-Opfer lassen sich dabei nur schwer vorhersagen. Aus diesem Grund fand Ende Oktober an den Beruflichen Schulen Bretten (BSB) ein Projekttag zu diesem wichtigen Thema statt.
Mit dem Dozenten Peter Sommerhalter konnte ein erfahrener Experte für rund 120 Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschulen und AVDual-Klassen gewonnen werden. Sommerhalter leitet seit 2022 die Initiative gegen Cybermobbing und verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Jugendarbeit.
Den Schülerinnen und Schüler zeigte er mit konkreten Beispielen, was man unter Cybermobbing versteht und wie sie damit umgehen können. Nachdem die Lernenden eigene Erfahrungen und Erlebnisse schildern durften, gab Sommerhalter einen Einblick in die rechtlichen Grundlagen. So stellt Cybermobbing selbst keine Straftat dar, kann aber Straftaten beinhalten, wenn es beispielsweise um Beleidigung oder Verleumdung geht. „Cybermobbing beginnt dort, wo sich jemand belästigt oder beleidigt fühlt“, erklärt er. Jugendliche seien sich der Wirkung von Bildern im Netz oft nicht bewusst. Was als harmloser Scherz gemeint sei, könne den anderen sehr schnell verletzen.
„Dieser Projekttag ist ein Teil von unterschiedlichen Schulprojekten“, berichtet Beratungslehrer Jürgen Olbrich, der die Veranstaltung an den BSB initiiert hat. „Weitere präventive Maßnahmen wie eine positive Stärkung der Schulkultur, jedoch auch reaktive Maßnahmen durch Unterstützungssysteme sollen erfolgen“, so Olbrich weiter. Schulleiterin Nicole Roeder begrüßte die Aktion ausdrücklich, schließlich sei ein gutes Miteinander die Grundvoraussetzung für eine gesunde Schulgemeinschaft.