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Interview mit dem neuen stellvertretenden Schulleiter StD Klaus-Martin Foos

Vom Werkzeugmechaniker zum Studiendirektor 

Interview mit Klaus-Martin Foos

Klaus-Martin Foos ist der neue stellvertretende Schulleiter der BSB. Foos war selbst Schüler an den BSB und weiß viel zu berichten. Von seiner dualen Ausbildung und der freien Wirtschaft etwa. Oder seinem spannenden dienstlichen Werdegang. Wie bereichernd seine Ehrenämter als Feuerwehrmann und Musiker sind, davon weiß Foos indes mehr als ein Liedchen zu singen.

1986 waren Sie selbst als Auszubildender an den BSB. Wie war unsere Schule damals im Vergleich zu heute?

Die Schule war in dieser Zeit lange nicht so digitalisiert wie heute. Es gab in der Berufsschule noch keinen EDV-Unterricht, im Raum 213 stand die einzige CNC-gesteuert Maschine der Schule. Diese war der ganze Stolz von Herr Vogler, dem damaligen Abteilungsleiter der Gewerbeschule. Teilweise hatten die Lehrer noch den klassischen weißen Arbeitsmantel an und die Tafeln waren alle noch grün und aus der „Kreidezeit“. Es gab noch kein Berufliches Gymnasium und die Schule hatte zu dieser Zeit noch zwei Schulleiter.

Wenn Ihnen damals einer prophezeit hätte, Sie würden 25 Jahre später stellvertretender Schulleiter dieser Schule sein, was hätten Sie ihm gesagt?

Das ist ein guter Witz.

Sie waren nach Ihrem erfolgreichen Studium in Kalrsruhe lange Zeit Entwicklungsingenieur bei einem Automobilteilezulieferer. Was hat Sie dazu bewogen, von der freien Wirtschaft in den doch klassischen Bildungsbetrieb zu wechseln?

Nach 14 Jahren Schule und dem Abitur hatte ich von der Schule erstmal genug. Deshalb auch die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker, ich wollte etwas Handwerkliches machen.

Allerdings habe ich in der Realschule Mitschülern immer wieder bei Mathematikproblemen geholfen und mit ihnen auf Arbeiten gelernt, was mir immer sehr viel Spaß gemacht hat. Als in Diedelsheim bei der Feuerwehr die Jugendfeuerwehr gegründet wurde, habe ich den Posten des Jugendwartes übernommen und festgestellt, dass ich an der Ausbildung der Jugendlichen viel Freude habe. Schon im Studium habe ich mir überlegt, ob ich nicht vielleicht auf Gewerbelehrer umsatteln soll, habe dann aber klassisch das Ingenieurstudium abgeschlossen und bin heute froh über die Erfahrungen, die ich in der freien Wirtschaft machen durfte. Als unsere Firma an einen großen amerikanischen Konzern verkauft wurde, hat sich das Klima im Betrieb gewandelt. Damit konnte ich mich nicht mehr identifizieren. Genau zu diesem Zeitpunkt hat das Kultusministerium Ingenieure gesucht, die das Referendariat absolvieren und in den Schuldienst einsteigen wollen. Diese Chance zur Veränderung, bestärkt von meinen ehemaligen Berufsschullehrern Gernot Jäger und Gerhard Rinderspacher und nicht zuletzt von meiner Frau, habe ich genutzt und bin in den Schuldienst gewechselt. Das habe ich bis heute nicht bereut.

 Wie wird man eigentlich stellvertretender Schulleiter?

So eine Stelle wird ausgeschrieben, man bewirbt sich darauf, und durchläuft ein Bewerberverfahren. Ich bin da aber auch etwas hineingewachsen: Als vor ein paar Jahren an unserer Schule jemand gesucht wurde, der unseren Abteilungsleiter unterstützt, habe ich mich gemeldet. Zuerst ein wenig Prüfungsorganisation, dann kam die Technikerschule dazu bis ich irgendwann im Stundenplanteam gelandet bin. Als Gerhard Rinderspacher in Pension ging, habe ich mich auf seine Stelle beworben und war schnell hinter unserem damaligen stellvertretenden Wolfgang Foos der zweite Mann im Stundenplanteam. Nach dem Wolfgang Foos in Ruhestand gegangen ist und Frank Heusch Stellvertreter wurde, habe ich weiter im Stundenplan mitgearbeitet und auch Erfahrungen mit anderen Aufgaben eines Stellvertreters gemacht. Als Frank Heusch schließlich Schulleiter in Bruchsal wurde, habe ich die Aufgaben des stellvertretenden Schulleiters in Vertretung an unserer Schule übernommen, bis wir einen neuen Stellvertreter hatten. Der Rest ist Geschichte.

 Sie sind ja jetzt quasi der „Innenminister“ der BSB. Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Tätigkeit?

Der Umgang mit den Menschen. Angefangen beim Hausmeisterteam über das Sekretariat, den Kollegeninnen und Kollegen bis hin zur Schülerschaft und den Auszubildenden: Einfach allen, die zum Schulleben dazugehören.

 Gibt es auch Tätigkeiten, die weniger Freude bereiten?

Die gibt es immer wieder, wenn zum Beispiel mal wieder eine Statistik fällig ist, oder andere Meldungen zu machen sind. Genauso wie schwierige Gespräche mit Kollegen oder Schülern.

 Welchen Herausforderungen haben sich die BSB Ihrer Meinung nach in den nächsten fünf Jahren besonders zu stellen?

Dank unseres Trägers sind wir in der digitalen Ausstattung sehr weit. Trotzdem müssen wir die Digitalisierung weiter vorantreiben. Wo es noch Entwicklungspotential gibt, ist die didaktische Umsetzung. Der Umgang mit den digitalen Endgeräten darf sich nicht nur auf PDF-Dateien, Messenger-Dienste und andere Plattformen wie Instagram beschränken. Die Bildung muss vermehrt im interaktiven Mittelpunkt auch im Hinblick auf Industrie 4.0. stehen.

Bei der ganzen Digitalisierung darf aber der Mensch nicht zu kurz kommen. Dies gilt zum einem für das Kollegium aber auch für unsere Lernenden.  Mir ist es ein großes Anliegen, dass sich alle an unserer Schule wohlfühlen und wir gemeinsam eine gute Arbeit im Sinne der Aus- und Weiterbildung leisten.

In Ihrer Freizeit spielen die freiwillige Feuerwehr und die Musik eine tragende Rolle. Inwiefern sind solche doch zeitintensiven Ehrenämter bereichernd für Ihren Beruf?

Bei der Feuerwehr kann man auf ganz verschieden Weisen den Menschen helfen, zum einen in einer echten Notsituation aber auch den jungen Kameraden ein nützliches und schönes Hobby näherbringen. Im Schulleben helfen mir meine Erfahrungen aus der Feuerwehr immer, einen kühlen Kopf zu bewahren, auch wenn es mal „heiß“ hergeht.

Bei der Musik kann ich sehr gut von der Schule abschalten und vor allem mit meiner Familie gemeinsam etwas machen, da wir alle gerne ein Instrument spielen oder singen. Darüber hinaus kann ich mich mit meiner Posaune immer wieder auch im Schulleben einbringen, sei es bei den hoffentlich bald wieder stattfindenden Abschlussfeiern oder dem Weihnachtsgottesdienst.

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