Skip to content

Warum ist Schulsozialarbeit an einer Schule so wichtig?

SCHULSOZ Bild01-364kB

Leyla Ergen ist seit Anfang Oktober die neue Sozialarbeiterin an den Beruflichen Schulen Bretten (BSB). Die gebürtige Brettenerin ist Diplom-Pädagogin mit dem Schwerpunkt Interkulturelle Pädagogik. Bevor sie an die BSB gekommen ist, war sie in der Sozialberatung und Ausbildungsbegleitung tätig. Lernenden, Lehrenden und Eltern bietet sie neben Einzelhilfe und Beratung auch die Vermittlung von verschiedenen professionellen Hilfsangeboten an. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Frau Ergen eine große Lücke im Beratungsteam haben schließen können“, so die kommissarische Schulleiterin Nicole Roeder. Unser Pressereferent Bernd Neuschl hat beide zum Interview gebeten.

Warum ist Sozialarbeit an einer Schule so wichtig?

Roeder: Es lässt sich nicht vermeiden, dass private Probleme auch den Schulalltag tangieren. Deshalb ist die Schulsozialarbeit an unserer Schule ein wichtiges Bindeglied zwischen Lehrenden, Lernenden und Eltern. Sie ist ebenso eine bedeutsame professionelle wie pädagogische Unterstützung etwa bei schulischen und privaten Problemen, bei denen wir unsere Schülerinnen und Schüler nicht alleine lassen möchten.

Ergen: Schulsozialarbeit leistet das, was Lehrinnen und Lehrer alleine nicht leisten können, weil die Aufgaben für Pädagogen ohnehin schon sehr umfassend sind. Eine Schule alleine kann die komplexen Probleme, die etwa in den zunehmend vielfältigen Familienstrukturen auftreten, alleine nicht abfedern. Patchworkfamilien aber auch interkulturelle Konstellationen können da eine Herausforderung für alle Beteiligten sein.

Was ist das Besondere an den BSB in Sachen Sozialarbeit?

Roeder: Im Gegensatz zu anderen Schulen ist die Schülerschaft an einer Beruflichen Schule sehr heterogen: Während an einem Gymnasium die Schülerinnen und Schüler von der 5. bis 12. Klasse zusammen sind, herrscht hier alle zwei bis drei Jahre eine recht große Fluktuation. Zudem haben wir hier eine sehr breite Altersspanne in äußerst vielfältigen Profilen.

Frau Ergen, warum haben Sie sich für die BSB entschieden?

Ergen: Bretten ist meine Heimatstadt und ich möchte hier einen Beitrag für die Zukunft unserer Gesellschaft und ihrer jungen Erwachsenen leisten.

Hat die Pandemie den Beratungsbedarf erhöht?

Ergen: Bestimmt! Während des Lockdowns haben wir Vieles gewiss nicht mitbekommen, aber viele familiäre Konflikte werden nun offenkundig und ich gehe davon aus, dass sich der Beratungsbedarf im nächsten halben Jahr weiter erhöhen wird.

Welche Erfolgserlebnisse haben Sie bisher in Ihrer Tätigkeit motoviert?

Ergen: Ich empfinde große Dankbarkeit, wenn mir Schülerinnen und Schüler begegnen und sie mir sagen, dass sie ihren Weg erfolgreich gegangen sind. Da kommt mir und meiner Arbeit doch sehr viel Wertschätzung entgegen. Diese Bestätigung zeigt, dass wir einen wichtigen Beitrag für die jungen Menschen und deren Zukunft hier im Landkreis leisten.